Kämpfen für das Leben

Wenn keine Heilung mehr möglich ist, dann erwarten Eltern krebskranker Kinder im Advent, der allgemein fröhlichen Zeit der „Ankunft“ und des „Wartens“ leider oft keinen fröhlichen Geburtstag, sondern das Sterben ihrer Kinder. Doch es gibt auch Fälle von Heilung, Hoffnung und Optimismus. Dafür setzt sich der Kickboxer „The Bull“ Jonny Keta am 7. Dezember 2013 mit einem Benefiz-Kampf gegen Ruan Way Sor Jitphakdee im Vorkampf von Felix Sturm gegen Darren Barker um die Weltmeisterschaft im Mittelgewicht in der Stuttgarter Porsche-Arena ein.

Der Wahlmünchner und gebürtige Albaner Jonny Keta möchte mit dem Preisgeld die von Jürgen Schulz nach dem Krebstod dessen Sohnes Björn in Berlin gegründete Björn Schulz Stiftung, an Krebs erkrankte Kinder in Albanien sowie den Verein Optimisten für Deutschland e.V. unterstützen. Der Kampf wird am 7. Dezember 2013 auf SAT1 ab 22.55 Uhr live übertragen.

Als Mutmacher wird für Keta zum Einlauf in die Arena das kürzlich veröffentlichte Musikvideo „Love (that is shining)“ gezeigt. Das Musikvideo, an dem über eine Online-Mitmachaktion von Optimisten für Deutschland e.V. Menschen aus ganz Europa beteiligt waren, wurde ehrenamtlich von Andreas DONIKKL Donauer komponiert und getextet und im Studio von UnityLiveStream in Rhein- Main produziert.

Das am 22. November 2013 auf YouTube veröffentlichte Musikvideo soll bei Klein und Groß Selbstbewusstsein und Spaß an Musik und Bewegung fördern.

Oft sind es einschneidende Erlebnisse im persönlichen Leben, die uns unvorhersehbar mit Leid und Schmerz konfrontieren. Diese Erfahrung machte Jonny Keta, als er das 16-jährige albanische Mädchen Ambra Meda im Krankenhaus „Rechts der Isar“ in München kennenlernte. Ein bösartiger Tumor, 60-70 Prozent Überlebenschance, keine Krankenversicherung, Kosten in sechsstelliger Höhe für die Chemo-Therapie und ratlose Eltern, die den erfolgreichen Landsmann um Hilfe baten. Keta musste nicht lange nachdenken: „Ich bin selber Vater und es blieb mir nichts anderes übrig, außer zu versuchen, alles mit meinen Brüdern und Freunden zu unternehmen, um für die Kosten aufzukommen. Am Ende habe ich selber entschieden, zu kämpfen und das Geld, welches mir SAT1 bezahlt, Ambra zu geben.“

Er vereinbarte eine Titelverteidigung gegen den starken Ruan Way Sor Jitphakdee aus Thailand. Inzwischen sind die Kosten für Ambra Meda in München geklärt, aber Keta will trotzdem helfen. Nicht nur „größten Respekt vor der Menschlichkeit der deutschen Behörden“ möchte Keta aller Welt zeigen, sondern mit dem versprochenen Geld weitere, krebskranke Kinder in Albanien und Deutschland unterstützen.

So wird Keta nun für die Björn-Schulz-Stiftung in Berlin kämpfen, die das Berliner Kinderhospiz Sonnenhof liebevoll führt. Unterstützen möchte der Profi-Kampfsportler außerdem den gemeinnützigen Verein Optimisten für Deutschland e.V. unter Vorsitz von Peter Breidenbach und Darius Kampa. „Beide Einrichtungen setzen sich für krebskranke Kinder ein. Ich hoffe, dass damit noch mehr Kindern wie Ambra geholfen werden kann.“ Keta will darüber hinaus auch Einrichtungen für an Krebs erkrankte Kinder in Albanien Hilfen zukommen lassen.

Auf seinen großen Kampf, der der letzte seiner Karriere sein könnte, hat sich Jonny Keta unter anderem in Köln bei Ex-Weltmeister Yousef Jakoub und Detlev Türnau vorbereitet. Natürlich durften auch die obligatorischen Trainingseinheiten mit seinem Bruder Mike Keta im heimischen Gym in München nicht fehlen. Doch Keta, der 2000 Deutscher Weltmeister im Kickboxen wurde und 2001 den Titel als Vizeweltmeister im Thaiboxen erkämpfte, ist gewarnt.

Sein Gegner Ruan Way Sor Jitphakdee ist ein sehr starker Mann, der den Mund vor dem Kampf sehr voll genommen hat. „Dieser Deutsche ist zu unbeweglich. Er wird einiges einstecken müssen. Ich brauche nicht mehr als drei Runden, um Keta auszuknocken“, tönt der Thailänder laut einer Pressemitteilung des Weltverbandes IKBF. Dessen Weltmeister Hector Ruiz von den Philippinen konnte Ruan Way Sor Jitphakdee schon besiegen. Nun ist Keta der nächste auf der „Abschussliste“ der Thai-Fighters. „Ich habe schon oft gegen Thais gekämpft. Sie sind sehr stark. Ich werde alles geben für alle krebskranken Kinder, die um ihr Leben kämpfen“, sagt Keta. „Es gibt viel Wichtigeres als WM-Gürtel. Trotzdem steige ich natürlich in den Ring um zu siegen. Aber ich weiß, dass es ein hartes Stück Arbeit wird.“

Jonny Keta will am 7. Dezember 2013 für das Leben kämpfen. Denn nicht nur im Sport, sondern auch im persönlichen Leben, im Kampf gegen Krankheit, spiegelt sich das wahre Leben wider. Hier passt die Devise von Jonny Keta: „Wer nach einer sportlichen Niederlage aufstehen kann, schafft es auch im Leben nach vorne“. Eine sportliche Botschaft, die wunderbar zum Advent passt in der Erwartung auf das Gute, die Hoffnung, das Leben und den Optimismus.