Unser Besuch beim rehability Reha-Fachhandel

Die Ideen des Vereins Optimisten für Deutschland e.V. überzeugen immer neue Mitstreiter. Wir sind sehr froh darüber und stolz darauf, dass nun auch Michael Heil zu denen gehört, die mit uns für ein Werte-volleres Leben in Deutschland eintreten. Der Geschäftsführer von Deutschlands größtem Zentrum für selbstbestimmte Rehabilitation, der rehability RehaFachhandel GmbH & Co.KG, hat seinen eigenen Schicksalsschlag beeindruckend souverän gemeistert.

Durch einen Ski-Unfall vor 30 Jahren war der ehemalige Polizist von einem auf den anderen Tag auf den Rollstuhl angewiesen. Es war unbestritten ein schwerer Weg für ihn, der sportlich immer sehr aktiv war, das Leben mit Behinderung anzunehmen. „Ohne meinen Optimismus hätte ich das nicht geschafft“, sagte er im Gespräch während eines Besuchs in seiner Heidelberger Firmenzentrale. Die beeindruckt zuerst durch ihre Größe von mehr als ca. 5000 Quadratmetern, auf der über 20 führende Unternehmen der Branche Produkte und Dienstleistungen rund um das Thema Rehabilitation präsentieren.

Auf den zweiten Blick besticht ein Konzept, das Heil auf seinem eigenen Weg durch die graue Welt der Reha Stück für Stück entwickelte - und mit seinen Geschwistern und Gleichgesinnten ständig weiter ausbaut. Als er sich nach seinem Unfall erstmals mit dem Thema Rehabilitation auseinander setzte, „hatten Sanitätshäuser noch einen völlig verstaubt anmutenden Charakter“, erinnert er sich. Davon zeugt ein auffallendes Schaustück, das in dem hellen Gebäude mit thematischen Verkaufsbereichen fast etwas deplatziert wirkt: Ein 1970 gebautes Krankenfahrzeug (Foto) mit einer Stange, mit der den Rädern Schwung gegeben werden musste, damit sich das schwere Vehikel bewegte. Es wirkt im Vergleich zu ausgestellten modernen, leichtgewichtigen und wie spielerisch rollenden Rollstühlen wie eine behäbige Kutsche aus einem anderen Jahrhundert.

Ein Rollstuhl heute wird gezielt auf die Bedürfnisse des Fahrers abgestimmt und so aus vielen möglichen Segmenten zusammen gesetzt, dass der Nutzer optimal damit zu Recht kommt – und möglichst keine Druckstellen bekommt. Das sei das größte Problem bei Rollstuhlfahrern, erklärte Heil auch aus seiner eigenen Erfahrung heraus. So gibt es neben einem Bereich für Elektro-Scooter sowie Heil- und Hilfsmitteln für Kinder auch einen mit Sitzkissen. Handbikes gehören zu den beliebtesten Freizeitsportgeräten im Reha-Bereich.

Michael Heil weiß, dass es ein harter und schwerer Weg voller Angst und Scham ist, sich aus dem prallen Leben heraus plötzlich in Abhängigkeiten zu befinden. „Das war für mich das Schlimmste“, sagte er. „Deshalb bieten wir Kurse und Seminare an, damit Betroffene ein möglichst selbst bestimmtes Leben führen können.“ Es gibt regelmäßig Seminare, sportliche Angebote, Entspannungstechniken, Kinderaktionen sowie Informationsveranstaltungen zu Themen wie Bauen, Wohnen und Ernährung. Selbstverteidigung für Rollstuhlfahrer, TanzSchnupperkurse und ein Handbike-Frühschoppen sind einige der Angebote.

Für einen gehandicapten Fahrer bedeute ein Führerschein ein ganz wichtiges und großes Stück Freiheit. In Mobilitätskursen des Hauses können die Teilnehmer deshalb zum Beispiel lernen und üben, mit ihren rollenden Stühlen allein den Weg von zu Hause bis ins Flugzeug zu bewältigen, in Bussen, Bahnen und auf Rolltreppen zu Recht zu kommen. Ein Blick ins Verzeichnis von fast 30 verschiedenen Kursen lohnt – sie sind unter www.rehability.de zu finden. „Die Gruppendynamik, der Austausch während gemeinsamer Stunden mit anderen Betroffenen, das ist häufig ein sehr wertvoller, zusätzlicher Gewinn für unsere Teilnehmer“, weiß Heil.

Der 50-jährige hat es definitiv geschafft, das Image der grauen Stützstrümpfe und schweren Krankenfahrzeuge abzustreifen und ein agiles, modernes Unternehmen aufzubauen, das auch Kunstwerke und Skulpturen ausstellt und jährlich mehrere große Events organisiert. Aus einem kleinen Sanitätshaus 1993 ist die Rehability Reha-Fachhandel GmbH & Co.KG geworden, die heute an den drei Standorten Heidelberg, Frankfurt und Dresden insgesamt über 100 Menschen beschäftigt.

Die Comicfigur des muskulösen „Silversurfers“, der seinen Rollstuhls sicher dirigiert und zugleich kraftvoll und selbstbewusst einen Ball übers Feld dribbelt, hat sich Michael Heil als Logo für sein Aktiv-Reha-Center ausgesucht. Besser kann man kaum deutlich machen, wie hier ein Mensch sein Schicksal angenommen und etwas Beeindruckendes geschaffen hat. Ein Unfall kann uns alle jederzeit treffen - ob beim Sport, im Haus oder auf der Straße. Gut zu wissen, dass es Leute wie Heil und seine Kollegen gibt, die einen dann auffangen und mit ihrem Optimismus Mut machen können.

  • rehability Handbikes

    rehability Handbikes

  • Krankenfahrzeug von 1970

    Krankenfahrzeug von 1970

  • Frontalansicht des Krankenfahrzeuges

    Frontalansicht des Krankenfahrzeuges

  • Stange um das schwere Vehikel zu bewegen

    Stange um das schwere Vehikel zu bewegen

  • Michael Heil, Geschäftsführer der rehability Reha-Fachhandel GmbH & Co.KG und unser Gesprächspartner

    Michael Heil, Geschäftsführer der rehability Reha-Fachhandel GmbH & Co.KG und unser Gesprächspartner